Zwar bin ich nicht der TE, aber ich hatte mir ja ein paar Gedanken zur Schriftentwicklung gemacht. Bevor ich das in eine Abstimmung gebe, möchte ich aber, dass ihr vorher draufschaut. (Außerdem muss ich auch noch einmal drüberlesen morgen.)

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Bereich der Welt, den es betrifft:
Kultur, insbesondere Sprache und Schrift

Zeitliche Einordnung:
Von 0 - 500

Link zur Diskussion:
Sprache und Schrift

Tangierende Themen/Konsequenzen der Festlegung:

* Geschichte von Guntia, insbesondere Sciara
* Rohstoffe, Materialien, Werkzeuge
* Wissenschaft, insbesondere Systematik bzw. Fachliteratur
* Sagen und Mythen insbesondere die Holztafeln im Schrein
* Symbolik und Währung
* Berufe und Bildung

Schriftliche Zusammenfassung / Text fürs Wiki:

Für die Plausibilität hinsichtlich Geschichte, Wissenschaft und Mythologie betrachten wir nicht nur den Entwicklungsstand der Schrift um 500, sondern auch die davorliegenden Entwicklungsstufen und den Stand der Schrift im Alvatal bei Eintreffen der Guntianer. Bitte entscheiden, ob dieser Satz in den Wikitext soll oder darüber in "Tangierende Themen/Konsequenzen der Festlegung".

Entwicklungsstufen der Schrift in Guntia

Wir betrachten und beschreiben folgende Entwicklungsstufen:

* Ideenschrift der Ureinwohner des Alvatals - Stand um 0
* einfache mitgebrachte Lautschrift in Steinplatten, Holz, Ton geritzt - Stand um 0
* erste Monumentalschrift für Inschriften an Gebäuden, Skulpturen oder Stelen - um 250
* Schrift für Lagerlisten, Buchhaltung und Verträge - um 400
* als Schreibschrift geeignete Guntia-Schrift (Herculanum) - um 500

Ideenschrift der Ureinwohner des Alvatals

Als die Guntianer im Alvatal eintrafen, fanden sie an Felswänden geritzte Bilder und Symbole vor. Sie ließen sich von den Ureinwohnern zeigen, was sie zu bedeuten hatten. Die Talbewohner verwendeten sie, um an wichtige Ereignisse oder Personen zu erinnern, bzw. als Kultzeichen für die Bitte um gutes Wetter und reiche Ernten. So fand sich auch ein zentrales Zeichen für die Göttin Alva unter den vielen Symbolen.

Auch auf einigen großen Steinen in der Nähe des Dorfes waren geheimnisvolle Zeichen eingeritzt. Die Neuankömmlinge konnten sich die Bedeutung relativ schnell erklären. Es bestand jeweils aus dem Bild eines Landbesitzers und einigen Zählzeichen. Es handelte sich also offensichtlich um so etwas wie Grundbucheinträge.(wird nachgeliefert)

Lautschrift der Guntianer zur Gründungszeit

Zum Zeitpunkt der großen Flucht gab es in Nescania eine solide einfache Lautschrift. Sie wurde auf Stein- oder Tontafeln geritzt. Es gab auch bereits Anfänge der Monumentalschrift an Stelen, in Grabkammern und Gebäuden.
Als Guntius mit den Seinen aufbrach, konnten sie keine "Dokumente" auf die Wanderung mitnehmen. Lediglich ein paar Holztafeln mit wichtigen Aufzeichnungen waren im Gepäck.
Die Flüchtenden versuchten, sich das Wissen um die Schriftzeichen zu bewahren. Sie ritzten gelegentlich Zeichen in den feuchten Sand an Flussufern, um die Zeit ihrer bisherigen Flucht zu berechnen, an Bäumen oder Felsen Spuren zu hinterlassen, vermieden sie. Viel ging im Laufe dieser Zeit verloren.
Sciara, Enkelin des Ennius, ließ sich von ihrem Großvater die Schriftzeichen erklären und ritzte in kleine Schwemmholzstücken Gedanken ein, die sie auf ihrer Wanderung nicht vergessen wollte. Sie war es dann auch, die gleich nach der Ankunft im Alvatal begann, die Geschichte der Wanderung und ihre Erkenntnisse über Flora und Fauna aufzuzeichnen.

Sie nutzte dafür eine von der nescanischen etwas abweichenden Schrift mit 22 Zeichen. Da die Zeichen bisher vorwiegend geritzt oder geschlagen wurden, waren sie aus geraden Linien zusammengesetzt.

"Schreiben" blieb jedoch ein Privileg weniger Personen, wie z.B. dem Hüter des Schreins oder den Kräuterfrauen.



Erste Monumentalschrift

Kurz nach der Ansiedlung im Alvatal gab es zunächst wenig Gelegenheit und Notwendigkeit zum "Schreiben". Aber das Selbstbewusstsein der Gutianer wuchs. Mit der Entwicklung der Bau- und Steinmetzkunst wurde es möglich, Sprüche und Namen an Bauwerken anzubringen sowie Steelen mit den Geschichten und Heldentaten des Guntius aufzustellen. Hierfür wurde die bisherige einfache Ritzschrift, auch unter ästhetischen Gesichtpunkten weiter ausgebaut.



Schrift für Handel, Diplomatie und Wissenschaft

Mit dem wirtschaftlichen Ausschwung wurde es notwendig, die Kunstfertigkeit des Schreibens mehr zu verfeinern. Bald stellte sich heraus, dass die einfachen Zeichen zu Verwechslungen führten - z.B. A und M oder N, V und W. Eindeutigkeit wurde jedoch für Handelsdokumente und Verträge immer wichtiger. Auch fehlten Zeichen für den U- und Q-Laut, die sich nicht durch andere Buchstaben abbilden ließen, im Sprachgebrauch aber inzwischen vorkamen.

So entwickelte sich zur Zeit des größten Aufschwungs eine ziemlich hochentwickelte Schrift, die auf leichte Holz- oder Tonplatten eingeritzt wurden. Man konnte sie mit etwas Aufwand auch transportieren.



Entwicklung einer Vorstufe der Schreibschrift

Mit der Zunahme der Handelsbeziehungen, für wissenschaftliche Abhandlungen und zunehmend auch für poetische Texte wurde es immer wichtiger, schnell und vor allem auch auf transportablen Medien zu schreiben. Man suchte nach leichteren Beschreibstoffen. Zwischenzeitlich wurde auf Baumrinden geschrieben. Sie waren jedoch zu brüchig und nicht sehr haltbar. Sie ließen sich nicht lange aufbewahren und waren für den Transport zu empfindlich.

Leder aus Tierhäuten hatte sich bereits für verschiedene Zwecke durchgesetzt. Es war trotz einer relativ geringen Materialstärke noch stabil, aber auch elastisch und biegsam. Durch die Anwendung verschiedener Techniken gelang es, daraus ein leichtes wieder- und beidseitig beschreibbares Material zu gewinnen.

Als Schreibmittel wurde eine Paste aus Erden und dunkelviolettem Blütenstaub zusammengerührt. Man schrieb zunächst mit schräg angespitzten hohlen Grashalmen. Dann wurde entdeckt, dass sich die Federn der Bunten Federechse hervorragend zum Schreiben eignete. Später setzte man gespaltene Eisenfedern ein. Das ergab ein noch gleichmäßigeres Schriftbild.

Die Schrift selbst wurde schwungvoller und flüchtiger. Diese Entwicklung setzte zwar schon vor der Erfindung der Schreibhaut ein, auch auf den Tontafeln wurde schon relativ schnell in einem ähnlichen Stil geschrieben, das Schriftbild war da jedoch noch wesentlich unregelmäßiger.



Ausblick und Weiterentwicklung

Schreiben entwickelte sich nun zu einem kunstvollen Handwerk. Es entstand eine Zunft, die Händlern, Grundbesitzern und Stadtvätern für buchhalterische Aufgaben zur Verfügung stand. Die Mitglieder dieser Zunft setzten Verträge auf oder verfassten Korrespondenzen. Wichtige Texte vervielfältigten sie in sogenannten Schreibstuben. Poeten und Wissenschaftler ließen ihre Gedanken und Erkenntnisse aufschreiben. Es ging auch immer mehr um die Schriftästhetik, die Schrift wurde ausgeschmückt und es entwickelten sich individuelle Stile (Handschriften). Einige wohlhabende Bürger leisteten sich persönliche Briefmaler als ständige Begleiter.

Im weiteren Verlauf wurde Schreiben immer populärer. Wer auf sich hielt, erlernte diese Kunst. Schreiben gehörte bald zur Ausbildung der Mittel- und Oberschicht. In Wirtschaft und Verwaltung blieben jedoch professionelle Schrifthandwerker unverzichtbar.

Lesen war bereits viel mehr verbreitet. Bereits in der Frühzeit Guntias konnten die Menschen Schriftzeichen deuten und auch später war es notwendig, dass die Auftraggeber von Texten in allen Bereichen lesen konnten, was geschrieben stand.

Optional - eine Karte/Skizze: -

siehe oben im Text

Beteiligte User:

Evanesca Feuerblut
Frühstücksflocke
Aliqua