Da ich stark davon ausgehe, dass bei Guntius und Alva keine drei Gegenstimmen mehr kommen und die Abstimmung kippen, wage ich es mal, weiter zu denken. Wenn wir unseren Götterapparat auf der Verbindung von Guntius und Alva aufbauen, dann hat Nescia hier eigentlich als Einheimische Göttin mit Aufgaben keinen Platz mehr. (Es war ja einmal die Rede davon, Nescia den Tod und die Unterwelt zuzuordnen, aber da Guntius das nun übernimmt, ist das hinfällig)
Ich frage mich also, was tun wir mit Nescia, der Göttin des monotheistischen Gottesstaates, der die Guntier einst vertrieben hat? Mein Vorschlag wäre, Nescia zu einer Art fremder Unheilsgöttin zu machen (also sie in eine Art "Teufelsfigur" umzuwandeln), der man unheilvolle Ereignisse zuordnen könnte. Damit könnte Nescia für das Böse stehen (wodurch sie in klare Opposition zu den Göttern Guntias stünde, die ja eher eine Wächter und Hüterfunktion haben - siehe z.B. Alva) und man könnte ihr vor allem "mythologische Monster" zuordnen, die in der Mythenwelt Guntia bedrohen und gegen welche die Götter und Heroen der Stadt kämpfen müssten.
(Ich habe da noch keine genauen Monster im Sinn, als reale Vorbilder könnten uns aber Zyklopen, Chimären, Drachen etc. dienen - das wäre dann aber wieder ein neuer Thread und eine neue Diskussion, daher diese Anmerkung nur am Rande)
Si philosopharis, bene est. (...) Sine hoc aeger est animus. -- Seneca, Epistulae Morales ad Lucilium 15,1
Da Nescia hier schon durch die Texte geistert, müsste sie auch bleiben. Aber eben sauber erklärt.
ZitatMein Vorschlag wäre, Nescia zu einer Art fremder Unheilsgöttin zu machen (also sie in eine Art "Teufelsfigur" umzuwandeln), der man unheilvolle Ereignisse zuordnen könnte. Damit könnte Nescia für das Böse stehen (wodurch sie in klare Opposition zu den Göttern Guntias stünde, die ja eher eine Wächter und Hüterfunktion haben - siehe z.B. Alva) und man könnte ihr vor allem "mythologische Monster" zuordnen, die in der Mythenwelt Guntia bedrohen und gegen welche die Götter und Heroen der Stadt kämpfen müssten.
Wir hatten auch über die Threads verteilt auch die Idee, dass Nescia der Schalttag zugeodnet wird: Normalerweise wird sie von den anderen Göttern in Schach gehalten, aber am Schalttag ist kein Gott zuständig und so kann Nescia auf die Erde und irgendwelchen Quatsch machen (inklusive Monster auf die Welt loslassen etc.). Daran könnte man viele Rituale knüpfen (da wäre von archaischen Riten à la Türschwelle mit Blut beschmieren bis hin zu komplexen Huldigungen alles möglich), die das Unheil abwenden und die Monster fernhalten sollen.
Zitat von AliquaDa Nescia hier schon durch die Texte geistert, müsste sie auch bleiben. Aber eben sauber erklärt.
Bleiben sollte sie auf alle Fälle - sie ist ja auch in der Sage, die grad abgestimmt wird, enthalten. Nur ihre Funktion muss sich halt ändern, aber das ist ja kein Problem.
Zitat von AliquaDas finde ich schlüssig.
Zitat von Evanesca FeuerblutJep, ich auch.
Das freut mich zu hören. Dann könnten wir das gleich mal fixieren.
ZitatWir hatten auch über die Threads verteilt auch die Idee, dass Nescia der Schalttag zugeodnet wird: Normalerweise wird sie von den anderen Göttern in Schach gehalten, aber am Schalttag ist kein Gott zuständig und so kann Nescia auf die Erde und irgendwelchen Quatsch machen (inklusive Monster auf die Welt loslassen etc.). Daran könnte man viele Rituale knüpfen (da wäre von archaischen Riten à la Türschwelle mit Blut beschmieren bis hin zu komplexen Huldigungen alles möglich), die das Unheil abwenden und die Monster fernhalten sollen.
Das finde ich eine sehr gute Idee! Vor allem, da wir dann mit ein paar Riten auch das kultische und spirituelle Leben in Guntia anreichern könnten. Das bleibt ja (noch) ein bisschen außen vor im Moment.
Si philosopharis, bene est. (...) Sine hoc aeger est animus. -- Seneca, Epistulae Morales ad Lucilium 15,1
Na irgendein Ritus erfinden, wo das Auge eine Rolle spielt. Irgend etwas mit Spiegeln und Sonnenreflektion auf das Abbild der Bösen, um sie an ihren Platz zu bannen und handlungsunfähig zu machen für den Zeitraum des Schalttags.
ZitatZitat Wie genau meinst du das? :) Na irgendein Ritus erfinden, wo das Auge eine Rolle spielt. Irgend etwas mit Spiegeln und Sonnenreflektion auf das Abbild der Bösen, um sie an ihren Platz zu bannen und handlungsunfähig zu machen für den Zeitraum des Schalttags.
Klingt gut :) (Passt nicht ganz dazu, aber da wir grad von Sonnenreflektionen sprechen, frage ich mich, ob die Guntier eigentlich Sonnenuhren kennen bzw. verwenden)
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ZitatVor allem, da wir dann mit ein paar Riten auch das kultische und spirituelle Leben in Guntia anreichern könnten. Das bleibt ja (noch) ein bisschen außen vor im Moment.
Eben. Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich die Riten von Guntia 500 (jetzt) zu Guntia z.B. 1500 noch stark ändern und sich zu irgendwas Richtung Halloween entwickeln (nicht exakt von der Machart her, aber wenn man davon ausgeht, dass tendenziell alles kommerzialisiert wird, dann in tausend Jahren auch das).
ZitatNa irgendein Ritus erfinden, wo das Auge eine Rolle spielt. Irgend etwas mit Spiegeln und Sonnenreflektion auf das Abbild der Bösen, um sie an ihren Platz zu bannen und handlungsunfähig zu machen für den Zeitraum des Schalttags.
Klingt für mich sinnvoll - vielleicht auch das Tragen von bestimmten Amuletten? Ich müsste mal schauen, ich habe irgendwo ein entsprechendes Armband, könnte aber auch einfach was mit PhotoImpact basteln.
So ist es. Ob die Guntianer sich auf ihre geschlossenen Augenlider noch ein Farbauge pinseln, damit Nescia nicht sieht, dass sie schläft? So als Beispiel?
Halten wir also für eine spätere Abstimmung fest: - Nescia muss am Schalttag mit einem Kult gefesselt werden, da sie sonst frei herumläuft und ihre Monster auf die Welt loslässt - dieser Kult umfasst unter anderem mit Augensymbolik verbundene Riten - die Guntianer tragen Amulette und zeichnen sich Augen auf die geschlossenen Lider
Ich hielte es auch für plausibel, dass man an diesem Tag keine Arbeit beginnen darf, da sich sonst Nescia darin festsetzt?
ZitatIch hielte es auch für plausibel, dass man an diesem Tag keine Arbeit beginnen darf, da sich sonst Nescia darin festsetzt?
Das ist auch gut. Außerdem hat man an diesem Tag ja auch gar keine Zeit, weil man damit zu tun hat, Nescia zu "fesseln". Man glaubt, dass sie nur zu beherrschen ist, wenn man geschlossen gegen sie vorgeht. Jede noch so kleinste Unachtsamkeit würde ihr ein Schlupfloch für böse Aktivitäten bieten.
Wo gibt es das mit dem aufgemalten Auge eigentlich noch? Mir kommt das so bekannt vor. Auf jeden Fall ist es genial.
ZitatWo gibt es das mit dem aufgemalten Auge eigentlich noch? Mir kommt das so bekannt vor. Auf jeden Fall ist es genial.
Spontan fällt mir nur ein Brief von Plinius dem Jüngeren ein, wo beschrieben wird, dass sich der Ankläger vor Gericht das dem Angeklagten zugewandte Auge bemalt - wieso, verrät Plinius nicht, aber die Forschung geht heute davon aus, dass es wohl dazu diente, den bösen Blick abzuwenden. Gibt aber sicher auch andere Geschichten von bemalten Augen...
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ZitatMan glaubt, dass sie nur zu beherrschen ist, wenn man geschlossen gegen sie vorgeht. Jede noch so kleinste Unachtsamkeit würde ihr ein Schlupfloch für böse Aktivitäten bieten.
So hätte ich es mir auch gedacht.
ZitatWo gibt es das mit dem aufgemalten Auge eigentlich noch? Mir kommt das so bekannt vor. Auf jeden Fall ist es genial.
Ich kenne es jetzt von nirgendwo her, sondern habe es eigentlich frei erfunden. Kann aber durchaus sein, dass es das irgendwo gibt und ich nichts davon wusste.
Die Idee gefällt mir sehr gut, wie schon im anderen Thread geschrieben würde ich da aber eine gewisse Abgrenzung im Namen versuchen, damit "das Böse" nicht so direkt auf die Nachbarn zeigt. Zwar ist das irgendwie bekannt und schwingt im Hintergrund mit, aber wenn wir den Namen 1:1 übernehmen scheint mir das etwas ... naja plump.
Vielleicht also Escia als die Göttin der Gottestaates oder doch lieber noch etwas mehr abwandeln? Askiran, Eschina, Enskia oder so?
ZitatDie Idee gefällt mir sehr gut, wie schon im anderen Thread geschrieben würde ich da aber eine gewisse Abgrenzung im Namen versuchen, damit "das Böse" nicht so direkt auf die Nachbarn zeigt.
Dass das Böse direkt auf die Nachbarn zeigt, ist aber im Altertum gar nicht so unüblich. Schau dir z.B. das attische Drama an - alle Tragödien spielen in Theben, obwohl Verfassungs- und Aufführungsort Athen war. Der Grund dafür ist einfach: Theben war lange Zeit der schärfste Rivale von Athen und es war eine Form der "Propaganda" (was jetzt aber ein ungeschickter Begriff ist, mir fällt kein anderer ein), Theben als einen Ort darzustellen, wo sehr schlimme Dinge geschehen, während Athen im Drama immer nur durch den strahlenden Theseus dargestellt wird und als Zufluchtsstätte und makellose Stadt präsentiert wird.
ZitatVielleicht also Escia als die Göttin der Gottestaates oder doch lieber noch etwas mehr abwandeln? Askiran, Eschina, Enskia oder so?
Ich würde eigentlich ungern den Namen der Göttin ändern, vielmehr den Staat, in dem sie ihre Heimat hat, anders benennen. Es kann durchaus auch ein neutraler Begriff sein, der nicht direkt auf die Göttin hinweist, aber es sollte halt ein griffiger Name sein, den man dann beim Weiterbasteln gern verwendet (und dieses Kriterium erfüllt "Gottesstaat" für mich aktuell genauso wenig wie "Nescia-Staat").
Dass ein real existierender fremder Gott in der Mythologie eines anderen Volkes vorkommt, ist im Altertum ja auch nicht unüblich, sondern es gab sogar oft Konfrontationen und Kämpfe - z.B. war Theseus ein rein in Attika verbreiteter Lokalheroe, der aber bei all seinen Heldentaten gegen die Lokalheroen anderer Stadtstaaten kämpft. Oder anderes Beispiel, der Gott des alten Testaments: Er misst sich an vielen Stellen mit den Göttern der polytheistischen Nachbarn der Juden (z.B. die Geschichte vom Auszug aus Ägypten).
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Ich habe aus anderen Gründen mal nachgeschaut, wo und wann sich Nescia überhaupt konstituiert hat und bin auf diese Beiträge gestoßen, ab dort: Zeitrechnung - von der Stadtgründung an
Zitat von fruehstuecksflocke im Beitrag RE: Zeitrechnung - von der Stadtgründung anWobei, spontane Idee: Was, wenn der Gott des Gottesstaates eine Art Totengott wäre und sie ihn anbeten und verehren, um ihn zu besänftigen. Vielleicht, weil er sonst im Zorn die ganze Welt vernichten würde. So eine Art Weltuntergangs-Gott halt. Das würde auch die aggressive Expansionspolitik erklären, denn die andersgläubigen Völker könnten den Untergangs-Gott ja erzürnen könnten. Also müssen die dringend erobert und missioniert werden.
Dann könnte man den Namen auch irgendwie mit Tod bilden, oder?
Dann wäre Nescia ja schon in ihrem Ursprungsland eher mit Unheil in Verbindung gebracht worden.
Im Rückblick weiß ich zwar nicht mehr, wie ich darauf gekommen bin (und ich hätte geschworen, der Name ist von dir *G*), aber eine große Expansion hervorgehend aus einer Art Weltuntergangsglaube ist gar nicht so unwahrscheinlich. Man sieht ja etwa im Mittelalter, was die Leute alles getan haben, um sich vor dem jüngsten Gericht zu retten - Pilgerfahrten, Ablasshandel, allerlei Mittelchen, die das Leben verlängern sollten etc. Sogar Kreuzzüge, um Gott gnädig zu stimmen! Vor diesem Hintergrund wäre es vielleicht sogar sehr plausibel, dass Nescia in der Götterwelt ihres Staates irgendwie gemeutert hat (vielleicht geht sie auf einen Personenkult zurück, ähnlich wie beispielsweise bei Echnaton oder bei den vergöttlichten römischen Kaisern?) und nun mit dem Weltuntergang droht, wenn ihr Volk sich nicht als würdig erweist? Das würde eine sehr aggressive Expansion erklären...
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Nicht nur im Mittelalter. In der Diskussion bezogen wir uns ja auf das Römische Reich, wo die Christen unter anderem deswegen verfolgt wurden, weil man den Zorn der alten Götter fürchtete. Es wäre also menschlich möglich und plausibel.
Eben, plausibel. Dann nehmen wir Nescia als Unheilsgöttin an. Ich denke, Riten etc. sind ein Thema für einen neuen Thread? Wenn ja, dann würde ich die Charakterisierung von Nescia als Unheilsgöttin bald in die Abstimmung geben.
Si philosopharis, bene est. (...) Sine hoc aeger est animus. -- Seneca, Epistulae Morales ad Lucilium 15,1
Ja, Riten in eine extra Diskussion. Und Nescia sollte unbedingt festgelegt werden, damit man etwas hat, worauf man aufbauen kann und nicht alles wieder zusammenstürzt, weil dort noch etwas wesentlich ändert wird oder wieder wegfällt.
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Nescia als Unheilsgötttin?
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01.09.2013 11:32
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Anilumá - sei gegrüßt mit Herz und Licht!
